Januar 14, 2021

Psychische Gesundheit während Social Distancing

Der Lockdown geht weiter und damit auch das Social Distancing. Das Jahr 2020 war geprägt von Kontaktbeschränkungen – je weniger Menschen man sah, desto besser. Dabei ist der Kontakt für unser Wohlbefinden von großer Bedeutung. Für nicht Wenige mischte sich zu diesen Einschnitten, wenn nicht Angst, so doch gehöriger Respekt vor dem CoronavirusMit der Einführung des Social Distancing im Privaten und zugleich der Verlagerung beruflicher Tätigkeiten in die eigenen vier Wände, brachen mehr oder weniger große Stücke der bisher gewohnten Tagesroutine weg. Dass so etwas psychisch stark belastend erlebt wird, ist wirklich keine Überraschung. 

Für “ITler” und Berater gehörte es schon lange zu den Möglichkeiten des Berufs remote, also aus der Ferne zu arbeiten, so dass die Arbeit im Home-Office für viele in der Branche schon etwas Bekanntes war. Neu und belastend ist jedoch die Dauerhaftigkeit und die damit einhergehende Isolation. Gerade Berater dürfte das treffen, da sie häufig kommunikative Typen sind, zu deren Alltag es gehört, mit vielen verschiedenen Personen in persönlichem Kontakt zu stehen. Aber für jeden kann sich dauerhafte Isolation langfristig negativ auswirken. Daher ist es wichtig, frühzeitig einzugreifen und auf die eigene psychische Gesundheit zu achten. 

Das Max-Planck-Institut für Psychiatrie hat aus diesem Anlass ein Arbeitsheft für jene herausgebracht, die situationsbedingt in eine emotionale Schieflage geraten sind. In dem Dokument wird erklärt, wie mit den Widrigkeiten der Isolation so umgegangen werden kann, dass die negativen Auswirkungen möglichst gering bleiben. Tipps und Übungen werden bereitgestellt, um das eigene seelische Gleichgewicht zu stabilisieren, wiederzufinden und zu bewahren. 

Kurzübersicht über die wichtigsten Hinweise aus dem Arbeitsbuch: 

  • Ein strukturierteTagesablauf hilft bei Trost zu bleiben – daher: Aktivitäten planen und Rhythmus schaffen.  
  • Worin sind Sie gut? Was macht Ihnen Spaß? Planen Sie diese positiven Aktivitäten gezielt ein.  
  • Sozialer Kontakt ist wichtig. Führen Sie täglich mindestens ein kurzes Gespräch. Nach Möglichkeit mehr.  
  • Bewegung tut gut – täglich ein halbes Stündchen spazieren reicht für den positiven Effekt schon aus. 
  • Machen Sie sich keine Vorwürfe, falls irgendwann schlechte Gefühle auftauchen sollten. Es ist normal in dieser Situation (aber baden Sie auch nicht drin). 
  • Beenden Sie den Tag mit positiven Gedanken. Das geht z.B. mit einem Positiv-Tagebuch. 
  • Jeder braucht auch mal Zeit für sich – daher: Freiraum im Zusammenleben mit anderen schaffen. 

Zu den genannten und weiteren Tipps sind konkrete Übungen im Arbeitsbuch beschriebendie zur Bearbeitung ausgedruckt werden können. Damit will das Max-Planck-Institut allen eine Möglichkeit geben, sich in diesen Zeiten selbst eine stärkende Routine zu geben, sich mit den eigenen Gefühlen auf gute Art auseinanderzusetzen und das Beste aus der Situation zu machen. Das unterstützen wir gerne 

Hier ist das Arbeitsbuch:
https://www.psych.mpg.de/2628420/psychisch_gesund_bleiben_w_hrend_social_distancing.pdf  

Teilen erlaubt. Wir freuen uns auch über Feedback zu den Erfahrungen. Kontakt ist für das Wohlbefinden bekanntlich wichtig 😉 


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