
Agiles Arbeiten
Vom Hype zum Nutzen
Agiles Arbeiten lebt von der Transparenz. Alle im Team wissen genau, wo im Arbeitsprozess sie und alle anderen gerade stehen. Möglich wird das über eine große, übersichtliche und leicht zugängliche Informationsquelle. Hier hat sich ein Kanban-Board bestens bewährt.
Agiles Arbeiten
Vom Hype zum Nutzen
Agiles Arbeiten lebt von der Transparenz. Alle im Team wissen genau, wo im Arbeitsprozess sie und alle anderen gerade stehen. Möglich wird das über eine große, übersichtliche und leicht zugängliche Informationsquelle. Hier hat sich ein Kanban-Board bestens bewährt.
Mehr als Transparenz – Was agiles Arbeiten stark macht

Nutzerzentrierung
Sie ist die Superkraft schlechthin. Es geht immer darum, dass das fertige Produkt die Bedürfnisse des Nutzers optimal erfüllt. Je intensiver die Nutzer in die Entwicklung eingebunden werden, desto vollständiger erfüllt die Lösung deren Bedürfnisse und wird verwendet.

Iterationen
Mit Iterationen ist das wiederholte Durchlaufen einer bestimmten Abfolge von Tätigkeiten gemeint, z.B. Planen, Umsetzen, Untersuchen, Anpassen. Dadurch lässt sich schnell auf Veränderungen reagieren, z.B. kann Nutzerfeedback unmittelbar berücksichtigt werden.

Retrospektiven
Diese dienen dazu, sich immer wieder Gedanken darüber zu machen, was schon gut läuft, wo Probleme sind und was verbessert werden kann. Dadurch lernen alle Beteiligten und die Zusammenarbeit wird effektiver und besser. Mehr dazu hier.
Wie Kanban effektiv eingesetzt werden kann
Im Kanban-Board sind alle Informationen auf das Wesentliche reduziert verfügbar. Schon durch die Verteilung der Post-It‘s in die drei Spalten ergibt sich ein erster Eindruck vom Fortschritt der Arbeit. Voraussetzung dafür ist, dass nicht laufend, sondern nur zu bestimmten Zeitpunkten die erste Spalte aufgefüllt wird.

Zu erledigen
Hier stehen alle anfallenden Aufgaben.
Das kann alles sein – von simplen ToDo‘s bis zu elaborierten User Stories.
Wenn man diese Spalte nur einmal am Tag oder einmal in der Woche auffüllt, fühlt man sich produktiver, weil sie irgendwann leer wird. Neue Aufgaben können solange im „Backlog“ gesammelt werden.

In Arbeit
Nimmt man eine Aufgabe in Angriff, wird sie in diese Spalte gezogen.
Wenn man im Team arbeitet, ist es besonders wichtig, das sofort zumachen, damit nicht doppelt gearbeitet wird.
Weiterführende Absprachen kann jedes Team für sich treffen. Z.B. ob man sein Namenskürzel auf der Aufgabe notiert, die man bearbeitet, wieviele Aufgaben man parallel offenhaben darf (Empfehlung: Nur eine) usw.

Erledigt
Abgeschlossene Aufgaben werden hier hin bewegt.
Es ist sinnvoll die Kriterien dafür, wann eine Aufgabe „abgeschlossen“ ist, initial im Team festzulegen. Siehe dazu auch Definition of Done.
Aufgaben, die einmal hier gelandet sind, dürfen nicht wieder zurück bewegt werden. Es ist besser, für Ergänzungen/Überarbeitungen eine neue Aufgabe anzulegen.
5 Tipps aus der Praxis

Eine Quelle der Wahrheit – Legen Sie nur ein Kanban-Board an. Wenn Sie mehrere nutzen würden, müssten sie ständig die Boards synchronisieren.

Zugänglichkeit – Das Kanban-Board sollte so platziert sein, dass es gut sichtbar ist und jederzeit leicht daran gearbeitet werden kann.

Zeitintervall - Wenn Sie mit Scrum arbeiten, sind Sie das Arbeiten in Zeitintervallen (Sprints) gewöhnt. Ansonsten legen Sie einen Zeitraum fest, in dem keine neuen Aufgaben dazukommen und die vorhandenen erledigt werden. Der Zeitraum sollte immer gleich bleiben.

Aktualisierung – Sorgen Sie dafür, dass das Kanban-Board jederzeit den tatsächlichen Arbeitsstand widerspiegelt. Das schafft Transparenz, außerdem macht es Spaß die Post it‘s Richtung „Erledigt“ zu schieben.

Reflektieren – Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit, z.B. immer am Ende des Zeitintervalls, um ihre Zusammenarbeit im Team und auch die persönliche Arbeit mit dem Board anzuschauen und zu überlegen, wie diese noch besser / schöner / effektiver / lustiger / … werden kann.

Johannes Conzelmann
Professional Scrum Master

Dipl. Kommunikationspsychologe (FH)

Experte für Kommunikation, agiles Arbeiten und Scrum